Mit dem Förderpreis „Helfende Hand“ zeichnet das Bundesministerium für Inneres und Heimat jährlich Projekte aus, die sich ehrenamtlich im Bevölkerungsschutz engagieren. Der Preis würdigt das Engagement im und für das Ehrenamt und die besondere Verantwortung, die die Preisträgerinnen und Preisträger für unsere Gesellschaft übernehmen. In der 16. Auflage traten in diesem Jahr rund 600 Projekte gegeneinander an – darunter auch die Tübinger Blaulichtorganisationen mit ihrem Projekt „Aktionstag Katastrophenschutz – Alle sind dabei“. Aus allen Bewerbungen hatte eine Fachjury je fünf Projekte in den Kategorien Innovative Konzepte, Nachwuchsarbeit und Unterstützung des Ehrenamtes nominiert. Am vergangenen Dienstag verkündete Bundesinnenministerin Nancy Faeser die Platzierungen bei einem Festakt in Berlin.
Tübinger reisen zur Preisverleihung nach Berlin
Zur Verleihung reisten Anna Pegios (DRK Kreisverband Tübingen), Konrad Steibli (DLRG Bezirk Tübingen), Thomas Mangold (Kreisfeuerwehrverband Tübingen) und Michael Lehmann (THW Ofterdingen) nach Berlin – stellvertretend für alle am Projekt beteiligten Ehrenamtlichen. Bei ihrer Begrüßungsrede betonte Nancy Faeser die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements: „Das Ehrenamt ist die wichtigste Stütze des Bevölkerungsschutzes in Deutschland und damit auch für unsere Sicherheit“.
Mit ihrem organisationsübergreifenden Projekt überzeugten die Tübinger Blaulichtorganisationen die Fachjury. Die Idee, an allen Schulen im Land einmal im Jahr die sechsten Klassen auf den Katastrophenfall vorzubereiten und mit den Hilfsorganisationen in Kontakt zu bringen, stammt vom Innenministerium Baden-Württemberg. Das Tübinger Team hat dafür eine besonders personalsparende Umsetzung entworfen, die mit wenig Aufwand den spannenden und informativen Tag für alle 40 weiterführenden Schulen im ganzen Kreis ermöglicht. Das gelingt mit einem festen Ablauf sowie mit vorgefertigten und gepackten Praxisstationen zu Sandsackverbau, Evakuierung, Notunterkunft oder zur Ersten Hilfe. Dabei werden alle Hilfsorganisationen an jeder Schule vorgestellt – egal wer den Tag vor Ort umsetzt.
Das ist aus Sicht der Tübinger Preisträger auch der Grund, warum das Projekt den 3. Platz erreichen konnte. „In der Fläche kann man so ein Projekt nur ehrenamtlich umsetzen, wenn alle Hilfsorganisationen an einem Strang ziehen. Ob Feuerwehr oder DLRG den Jugendlichen das Packen eines Notgepäcks zeigt, ist im Endeffekt egal. Die Hauptsache ist, dass etwas zur Katastrophenvorsorge hängen bleibt und die Teilnehmenden sehen: Gemeinsam sind wir stark und können etwas bewirken“, erläutert Anna Pegios vom DRK.
Zusätzliche Würdigung durch Publikumspreis
Den Zusammenhalt zeigt auch der Gewinn des Publikumspreises: Seit der Nominierung konnte die Öffentlichkeit online für ihren persönlichen Favoriten unter den Projekten abstimmen. Unter den Stimmen, die dem Tübinger Team hier den Sieg einbrachten, waren auch viele Mitglieder aller Hilfsorganisationen vertreten. Passend dazu brachte Thomas Mangold, in der Brandschutzerziehung bekannt als „Feuerwehrmann Tom“, beim kameradschaftlichen Austausch nach der Verleihung alle Ausgezeichneten und Ehrengäste dazu, gemeinsam zu rufen: „Einer für alle – alle für einen!“. Das ist der Geist, der im Katastrophenschutz und im Ehrenamt Berge versetzen kann und definitiv eine Preisverleihung wert ist.
„Das Engagement der Blaulichtfamilie, insbesondere unserer DLRG-Gliederungen, ist bemerkenswert. Ehrenamtlich übernehmen sie zusätzliche Aufgaben von hoher Verantwortung. Doch die Stärkung der Resilienz der Bevölkerung und die Förderung des Nachwuchses sind jede Anstrengung wert“, betont Armin Flohr, Präsident des DLRG Landesverbandes Württemberg e.V.
Weitere Informationen, Bilder zum Förderpreis sind der Pressemitteilung des Bundesinnenministeriums zu entnehmen: Presse - Förderpreis „Helfende Hand 2024“: 15 ehrenamtliche Projekte im Bevölkerungsschutz ausgezeichnet - BBK